Dienstag, 5. Juli 2016

«Diese SMS ist die letzte Warnung» Hunderte Journalisten im Iran haben eine anonyme SMS erhalten. Sie wurden vor Kontakten mit «feindlichen Elementen im Ausland» gewarnt.



Im Iran haben hunderte Journalisten eine anonym versandte SMS-Botschaft erhalten, in der sie vor Kontakten und vor der Zusammenarbeit mit "feindlichen Elementen im Ausland" gewarnt werden. Derartige Kontakte seien «Verbrechen» und würden juristisch geahndet, heisst es nach Informationen der Nachrichtenagentur Isna in der Nachricht. Andere iranische Medien berichteten heute, dass die SMS bei 700 Journalisten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingegangen sei.
«Alle Kontakte und jede Zusammenarbeit mit feindlichen Elementen im Ausland – per Mail oder über andere Kommunikationsmethoden – sind ein Verbrechen und werden vor Gericht gebracht», hiess es laut Isna in der Kurzmitteilung, die mit dem Satz endet: «Diese SMS ist die letzte Warnung.»
Die Medienschaffenden sind besorgt
Die SMS habe unter den Journalisten «Sorgen ausgelöst», sagte der Abgeordnete Ali Motahari. Die Geheimdienste müssten herausfinden, wer die SMS verschickt habe. Und die Justizbehörden müssten gegen die Verantwortlichen vorgehen.
Erst im April waren im Iran vier Journalisten zu Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt worden. Sie wurden schuldig befunden, mit ausländischen Regierungen «zusammengewirkt» und damit die «nationale Sicherheit» Irans untergraben zu haben.»



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