Zwangsweise geteilt
Sie sind ein sehr altes Volk, dessen Geschichte etwa 2000 Jahre in die Vergangenheit zurück reicht. Viele Belutschen bezeichnen Syrien als die Heimat ihrer Vorfahren. Die Verwandtschaft ihrer Sprache mit dem Kurdischen deutet aber auch auf Ursprünge im Nordwest-Iran hin. Die Karte zeigt das Gebiet, wo dieses Volk heute beheimatet ist. Es fällt auf, dass es sich über drei Länder erstreckt: Pakistan, Iran und Afghanistan. Diese Teilung bringt bis heute viel Leid über das Volk.
Überleben nicht gesichert
Die Belutschen besiedeln ein bergiges Hochland, wo die Niederschläge kärglich und unsicher sind. Diese unwirtlichen Gebiete erlauben nur an einigen wenigen Orten sesshaften Ackerbau. Deshalb leben die meisten von ihnen als Nomaden von der Viehzucht. Mit Teppichweben wird traditionell ein zusätzliches Einkommen erzielt. Diese anstrengende und langwierige Arbeit wird vor allem von Mädchen geleistet.
Die harten wirtschaftlichen Bedingungen der Heimat trieben viele Belutschen dazu in Industriegebiete abzuwandern. So lebt heute eine Million in Karachi, der größten Stadt Pakistans und in mehreren Golfstaaten gibt es größere Kolonien von Belutschen.
Keine Zukunft
Die harten Lebensbedingungen der Heimat formten aus den Belutschen ein Volk, das berühmt wurde für seine Ausdauer und Zähigkeit, seine Tapferkeit und seinen Unabhängigkeitswillen. Das mussten auch die Briten erfahren, als sie während der Kolonialzeit mit ihnen in Konflikt gerieten. Doch der Traum vom unabhängigen Belutschistan hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, die Belutschen sind heute wirtschaftlich und politisch an den Rand gedrängt, und ihre Stammesführer sind zerstritten. Junge Belutschen, deren Wunsch nach Arbeit und Karriere oft an der hohen Arbeitslosigkeit scheitert, fliehen in die Heroinsucht.
Man schätzt, dass es etwa fünf Millionen Belutschen gibt. Von Ausnahmen abgesehen sind sie alle Muslime sunnitischer Richtung. Doch ihr tägliches Leben wird auch noch von anderen Einflüssen geprägt: Animismus, Aberglaube (z.B. Glaube an den bösen Blick), politische Ideologien und Säkularismus. Christen gibt es nur ganz wenige unter ihnen.
Erste Anfänge
Die christliche Missionsarbeit unter den Belutschen steckt noch in den Anfängen. Uns sind nur drei Orte bekannt, wo sie mit dem Evangelium erreicht werden: In Karachi und in den Golf-Staaten. Die Arbeit wird dadurch erschwert, dass ihre Sprache mehrere stark unterschiedliche Dialekte aufweist. Das Neue Testament, das in einen der Dialekte übersetzt ist, kann deshalb nur eingeschränkt verwendet werden - abgesehen davon können viele Belutschen leider auch nicht lesen.
Belutschi Gedicht
„Die Festungen der Belutschen sind ihre Berge,Ihre Scheunen sind die unwegsamen Felsklüfte,
Berggipfel sind besser für sie als Armeen,
Die Höhen sind ihre Freunde,
Ihre Erfrischung kommt von sprudelnden Quellen,
Das Blatt der Zwergpalme ihr Kelch,
Das Dorngestrüpp ihr Bett,
Der harte Boden ihr Kissen ...“